SABINE HARBEKE
MEINNICHT
MAN STELLE SICH VIER
DURCHSCHNITTSTYPEN
AUF EINER BÜHNE VOR.
VIER MENSCHEN, DIE
DAVON TRÄUMEN
ENDLICH NICHT MEHR
EINSAM ZU SEIN. SIE
SIND MODEL,
SOZIALEMPFÄNGER,
MUTTER,
PAUSENFÜLLER,
REISENDER ODER
LIEBHABER. SIE SIND
TEIL EINER MASSE UND
DENNOCH AUF DER
SUCHE NACH DEM
ANDEREN. NACH EINEM
GEGENÜBER, DER EINEN VERSTEHT, DER EINEN
BEDINGUNGSLOS LIEBT. DOCH DER ANDERE HÖRT NICHT
ZU. ER IST NICHT DIE RETTENDE ERLÖSUNG, SONDERN
DIE HÖLLE. DAS SPIEGELBILD EINER KAPUTTEN WELT MIT
GESTÖRTER KOMMUNIKATION. DER EINZELNE KANN SICH
SELBST NICHT FINDEN UND FLÜCHTET ZURÜCK IN DIE
KINDHEIT, IN DAS REICH DER PHANTASIE, IN DER MAN
SICH DIE PERFEKTE FAMILIE NUR ZUSAMMENKLEBEN
ODER AUSZUMALEN BRAUCHTE. „WIR SCHREIBEN
ZUSAMMEN EIN STÜCK GESCHICHTE. UNSERE KLEINE
GESCHICHTE.“
BESETZUNG
BILDER
© ROBIN JUNICKE
ONRUHR.DE JANUAR 2007
„BITTE ACHTEN SIE JETZT AUF MICH!“
DIE THEATERGRUPPE T-ATER PRÄSENTIERT DAS STÜCK „MEINNICHT“
DER MODERNEN AUTORIN GESINE DANCKWART IM MUSISCHEN
ZENTRUM AN DER RUHR-UNI BOCHUM
ZWISCHEN „THE TRUTH IS OUT THERE“ UND „I WANT TO BELIEVE“
KÄMPFT SICH DIE JUNGE THEATERFORMATION DURCH DEN
SCHNELLLEBIGEN ALLTAG DER GROßSTADTSINGLES.
VIER MENSCHEN SIND DA AUF DER BÜHNE, ZWEI MÄNNER, ZWEI
FRAUEN UND ALLE GLEICH ALLEIN, ALLE GLEICH AUF DER SUCHE NACH
AUFMERKSAMKEIT, NACH LIEBE, NACH NÄHE. ZWISCHEN
TRAUMSCHLAFLANDSCHAFT UND DRÖHNENDER TECHNOMUSIK,
FOTOCOLLAGE UND DEM STRESS DES ERSTEN DATES BLITZEN DA
IMMER WIEDER DIE VERZWEIFLUNG, DIE EINSAMKEIT UND DIE
SEHNSUCHT HERVOR, DIE JEDER IRGENDWIE SCHON MAL GESPÜRT
HAT. DURCH DAS DYNAMISCHE SPIEL DES ENSEMBLES WIRD DARAUS
EIN AMÜSANTER REIGEN DER BEFINDLICHKEITEN, IN DEM WAHRE
WORTE MIT BANALEN KLISCHEES VERSCHMELZEN: LISETTE GRÜNDEL
GIBT DIE GRELL ÜBERZEICHNETE MENSCHLICHE BARBIE PROMPT, DIE
HINTER IHRER PLASTIKFASSADE DOCH AUCH NUR GELIEBT WERDEN
WILL. NADINE JORDING FÜHRT ALS MIRA STOLZ KICHERND DURCH IHRE
NEUE SCHÖNER WOHNEN-WELT UND BRÜLLT ALS CHOR PER MEGAFON
DEM PUBLIKUM MAL SO RICHTIG DIE MEINUNG DER ALLGEMEINHEIT INS
GESICHT, UM SICH SPÄTER VERSÖHNLICH IN DIE LIEBENDE MUTTER
DER NATION ZU VERWANDELN. DER PEDANTISCHE MATHEMATIKER
PETER (SVEN STEPHANI) PHILOSOPHIERT ENDLOS ÜBER DAS WESEN
DER FRAU. DANACH VERSTEHT MAN EIN WENIG, WARUM ER SINGLE IST
UND WAHRSCHEINLICH AUCH BLEIBT. DER IDIOT, GESPIELT VON GEORG
THOMYS, HAT SICH IN SEINER ADILETTEN-GEMÜTLICHKEIT EINGENISTET
UND PRODUZIERT SEINE GANZ PERSÖNLICHE FOTO-LOVE-STORY.
ALLES STEREOTYPE, DIE IN DEN WORTEN UND BILDERN DER
MODERNEN MEDIEN GEFANGEN SIND, SIE SIND DIE ZIELGRUPPE, DER
DURCHSCHNITT, DIE PRIMZAHL. GESINE DANCKWARTS TEXT BIETET
VIEL BEIM NÄHEREN HINHÖREN UND IST DOCH LEICHT UND LOCKER
GENUG, UM IHN AUCH EINFACH DURCH SICH DURCHRAUSCHEN ZU
LASSEN.
DEM REGISSEUR THORSTEN SPERZEL IST ES ABER GELUNGEN, IN
DIESES FLIESSEN ZÄSUREN ZU SETZEN, DIE DIE TIEFE DES TEXTES
UNTERSTREICHEN. - AL
KRITIK
PROMPT
LISETTE GRÜNDEL
MIRA
NADINE JORDING
PETER
SVEN STEPHANI
IDIOT
GEORG THOMYS
DRAMATURGIE
MAREIKE MÖLLER
PRODUKTIONSASSISTENTIN
MELISSA KUMPMANN
REGIE
THORSTEN SPERZEL
Plakat folgt